Wollfoahrt zan Himmelreich
“Mutter der Schmerzhaften”-so host es glesen.
Bist sicha ban Kirchal am Himmelreich gwesen!
Duat obm - wo gwiß schon vor dreihundert Joahrn
die pestgschundenen Mürztoler fürbitten worn -
is z-erst nur a Bild an oan Lärchenbam ghängt.
Noch erloschener Seuchn hobm’s ans Kirchalbaun denkt.
Es gibt net nur Sunnschein, goa oft reißt der Sturm,
peitscht Hogl und Regn ums Kreuzl am Turm,
und wia da Verfoll durch die Holzritzn schaut,
hobm d’Lorenzer s’Kirchal hold noh amol baut.
Im Frei’n stehngan Hulzbänk, die Feichtn am Roa
kriagt a hölzerne Konzl, denn’s Kircherl is kloa.
da Wildklee und’s Wetterkraut gebm sih die Hond,
weil drinnen is Dumba, in Heiliger Ruah,
s’Liacht am Oltoar - und du kniast dih dazua.
Im Raum steht dei Bitt, du dazöhlst va dein Gscher,
d’Liebe Frau, so tuast moan, jo sie ruckt a weng her,
sie schaut auf dih nieder - ums Herz wird da frei,
a Wollfoahrt zan Himmelreich kennt hold koa Reu !
von Frau Maria Magda Höfler